3 Tipps für einen entspannten Sommerurlaub mit Hund

Den Sommerurlaub mit Hund stellt man sich gerne richtig schön erholsam vor. Das kann er auch sein, jedoch ist auch das Gegenteil möglich.

Für Hunde ist ein Umgebungswechsel mit Stress verbunden und die vielen neuen Eindrücke können schnell überfordern. Daraus entstehen dann gerne mal Verhaltensweisen, die auch für den Menschen unangenehm werden können. Die gewünschte Erholung wird durch einen ständig bellenden oder leinezerrenden Hund schnell getrübt. Damit dein Urlaub mit Hund möglichst entspannt ablaufen kann, habe ich dir in diesem Blogartikel drei hilfreiche Tipps zusammengefasst.

Wirke Überhitzung und Hitzestress entgegen

Hitze ist für viele Hunde ein richtiger Belastungsfaktor. Vor allem dann, wenn sie keine Möglichkeiten haben dieser entgegenzuwirken und ihren Körper runter zu kühlen.

An warmen bis heißen Sommertagen ruhen Hunde meist über Tag und vermeiden anstrengende Aktivitäten. Mit Vorliebe halten sie sich im Schatten oder drinnen auf.

Manche Hunde vertragen die Hitze besser als andere. Besonders Vierbeiner, die zu den kurzschnäuzigen Hunden gehören, oder Hunde mit sehr viel Fell und Unterwolle, bekommen bei steigenden Temperaturen schnell Probleme.

Damit dein Hund im Urlaub keine Probleme mit Überhitzung und Hitzestress bekommt solltest du folgendes beachten:

     

    • Vermeide längere Autofahrten über Tag (Staus können für deinen Hund an heißen Tagen lebensbedrohlich werden!).
    • Suche bei Ausflügen Orte auf, an denen dein Vierbeiner ins Wasser gehen kann (wenn er möchte). Informiere dich vorab, ob Hunde das entsprechende Gewässer aufsuchen dürfen. Achte darauf, dass es für deinen Vierbeiner sicher ist ins Wasser zu gehen (Vorsicht bei Strömung!).
    • Nimm Wasser auf eure Ausflüge mit und biete deinem Hund regelmäßig etwas zu trinken an.
    • Längere Ausflüge solltest du nur in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend unternehmen.
    • Sorge dafür, dass sich dein Hund während der Hitze nicht übermäßig körperlich anstrengen muss.
    • Lasse deinen Hund tagsüber auf keinen Fall im Auto warten, auch nicht „nur“ für zehn Minuten.
    • Bist du imVan oder mit einem Wohnwagen unterwegs besteht die Möglichkeit ein Hundeplantschbecken mitzunehmen und deinem Hund zur Verfügung zu stellen.
    • Gib deinem Hund tagsüber die Möglichkeit an einen schattigen Ort zu gehen oder einen kühlen Innenraum aufzusuchen. Auch eine Kühlmatte kann für deinen Hund angenehm sein.
    • Halte das Gassi um die Mittagszeit kurz und suche eine Strecke aus, die im Schatten liegt. Alternativ kannst du deinen Hund auch mittags mit Suchspielen beschäftigen um das Gassi zu ersetzen.

    2. Sorge für einen entspannten Start zu euren gemeinsamen Ausflügen

    Du möchtest mehr Gelassenheit auf euren gemeinsamen Ausflügen? Dann solltest du schon beim Aussteigen aus dem Auto oder beim Verlassen der Ferienwohnung Maßnahmen ergreifen, die Aufregung entgegen wirken.

    Viele Hunde neigen dazu an neuen Orten sehr erregt zu sein. Umso aufgeregter dein Hund ist, umso schlechter kann er „mitdenken“. Das liegt daran, dass bei steigender Erregung die Großhirnrinde im Gehirn gehemmt und quasi „stumm“ geschaltet wird. Außerdem wird er eher anfangen an der Leine zu ziehen und schneller emotional auf seine Umwelt reagieren.

    Über diese simplen Maßnahmen kannst du deinem Hund helfen an fremden Orten und beim Start zu einem Ausflug etwas gelassener zu sein:

         

        • Parke dein Auto abseits von Menschenaufläufen und Artgenossen.
        • Die Leine sollte entheddert sein bevor du deinen Hund holst. Auch sonst solltest du selbst schon fertig für den Ausflug sein, sodass du nur noch das Auto (oder die Tür) zuschließen musst nachdem dein Hund ausgestiegen ist.
        • Nutze eine Leine von mindestens 5m länge. Kürze sie nur ein, wenn es aus Sicherheitsgründen notwendig ist. Gib deinem Hund also, so gut es geht, die Möglichkeit sich frei zu bewegen.
        • Rucke oder ziehe nicht an der Leine.
        • Für sehr aufgeregte Kandidaten: Streue Futter auf den Boden vor dem Kofferraum, das dein Hund nach dem Aussteigen suchen und fressen kann (er sollte mit der Suche nach Futter schon vertraut sein) oder lass ihn an einer Schlecktube lecken. Das hilft die Erregung zu senken. (Gleiches kannst du natürlich auch vor der Haustür machen.)
        • Gib deinem Hund die Möglichkeit in Ruhe seine Umgebung wahrzunehmen, wenn er das braucht und ermögliche ihm eine Schnüffelstelle aufzusuchen und sich zu lösen.
        • Viele Hunde können nicht gut damit umgehen, wenn ihr Halter längere Zeit stehen bleibt (weil er z.B. eine Karte liest). Hat dein Hund damit Schwierigkeiten, kannst du ihm Futter auf den Boden streuen (zum suchen) oder in kurzen Abständen Futter fallen lassen. Du kannst ihm auch ausreichend Leine zur Verfügung stellen, damit er am Gebüsch schnüffeln kann.
        • Gib deinem Hund auf den Ausflügen ausreichend Zeit zum Schnüffeln. Gewähre ihm so viel Zeit wie möglich im Freilauf (wenn das sicher ist und der Rückruf sitzt) oder an einer langen Leine und ermögliche dadurch, dass dein Hund sich in seinem Tempo und nach seinen Bedürfnissen bewegen kann.

        3. Ermögliche ausreichend Ruhe- & Schlafphasen

        An neuen Orten wirken viele neue Reize auf deinen Hund ein. Das kann schnell überwältigend und überfordernd sein. Ausreichend Erholungsphasen sind daher besonders wichtig.

        Hunde brauchen mehrmals täglich die Möglichkeit sich auszuruhen und zu schlafen. Das Gehirn deines Vierbeiners kann nicht optimal arbeiten, wenn es keine Auszeiten bekommt. Verhaltensauffälligkeiten, schlechte Konzentrationsfähigkeit und mangelnde Impulskontrolle gehören zu den möglichen Folgen von zu wenig Schlaf.

        Gerade an unbekannten Orten fällt es vielen Hunden schwer ausreichend Ruhe zu finden, darum benötigt dein Vierbeiner dabei eventuell deine Unterstützung.

        Folgende Dinge können deinem Hund dabei helfen zur Ruhe zu finden:

             

            • Behalte gewohnte Abläufe bei, die dein Hund von zu Hause kennt (z.B. bei der Fütterung).
            • Viele Hunde können Erregung abbauen indem sie etwas kauen oder lecken. Wenn du deinem Hund Kauartikel, Leckmatten o.ä. zur Verfügung stellst, gibst du ihm eine Strategie um Erregung abzubauen und runter zu fahren.
            • Du bist der Sicherheitsanker für deinen Vierbeiner. Daher wird es ihm eventuell leichter fallen in deiner Nähe zur Ruhe zu kommen. Gib ihm die Möglichkeit dazu, indem du z.B. sein Körbchen in deiner Nähe aufstellst.
            • Habt ihr zu Hause ein Ritual, dass deinem Hund hilft zur Ruhe zu kommen? Setze es auch im Urlaub um.
            • Vielen Vierbeinern hilft es, wenn man sich selbst ruhig mit etwas beschäftigt und dabei in ihrer Nähe ist. Nimm dir ein Buch oder leg dich zu deinem Hund und entspannt euch gemeinsam ein bisschen.
            • Biete deinem Hund einen Ruheort an, den er von zu Hause kennt und der nach seinen Bedürfnissen gestaltet ist. Es kann auch hilfreich sein ein Laken, Handtuch oder ein Kleidungsstück an seinen Platz zu legen, das nach zu Hause und nach dir riecht.
            • Schirme deinen Hund vor Reizen ab, die aktivierend wirken (z.B. laute Geräusche, schnelle Bewegungen im direkten Umfeld). Gib ihm dazu die Möglichkeit einen Ort aufzusuchen der vor Außenreizen geschützt ist.

             

             

            Für Hunde ist es manchmal nicht so einfach einen Urlaub zu genießen, der nach menschlichen Vorlieben und Bedürfnissen gestaltet ist. Behalte das immer im Hinterkopf, falls dein Hund sich mal nicht so verhalten kann, wie du es gern hättest.
            Du kennst nun auf jeden Fall Möglichkeiten, die ihn dabei unterstützen, ein entspannter Begleiter zu sein. Ich wünsche euch eine angenehme Reise!

            Bereit für eine positive Veränderung?

            Ich unterstütze dich gern dabei, (wieder) eine tiefe Verbindung zwischen dir und deinem Hund zu schaffen. Vereinbare jetzt deinen Termin!

            Weitere Beiträge, die dir gefallen könnten

            Geheimnisse einer starken Mensch-Hund-Beziehung

            Geheimnisse einer starken Mensch-Hund-Beziehung

            In diesem Blogartikel lernen Sie, wie Sie eine vertrauensvolle Beziehung zu Ihrem Hund aufbauen und pflegen können. Lernen Sie, Vertrauen und Misstrauen bei Ihrem Vierbeiner zu erkennen, und erfahren Sie, wie wichtig Konsistenz und Verständnis im Umgang mit Ihrem Hund sind, um ein starkes, auf Vertrauen basierendes Band zu knüpfen.

            Bellen am Gartenzaun

            Bellen am Gartenzaun

            Ich zeige dir, warum schnelle Lösungen wie Anti-Bellhalsbänder keine langfristigen Erfolge bringen und wie du durch gezieltes Management und Training eine ruhigere und harmonischere Umgebung für dich und deinen Hund schaffen kannst.

            Stur, dominant oder zickig?

            Stur, dominant oder zickig?

            Entdecken, wie Schubladendenken, Emotionen und Missinterpretationen das Verhalten deines Hundes beeinflussen können. In diesem Beitrag beleuchte ich, warum eine präzise Verhaltensanalyse und das Verständnis des Kontextes entscheidend für ein effektives Hundetraining sind.

            Du willst mehr über Hundeverhalten wissen?

            Dann trage dich hier ein: